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Warum steigt man von Links aufs Pferd?

Die Frage wurde mir neulich im Stall gestellt und ich dachte, die Erklärung sei vielleicht einen kleinen Blog-Beitrag wert, wenn auch nur nen kurzen. Der Hauptgrund ist ganz einfach:
die Reiterei hat ihre Wurzeln im Militär und früher war einer des wichtigsten Utensilien des Soldaten der Säbel, Schwert oder der Degen. Dieser wurde beim rechtshändigen Soldaten auf dessen linker Seite getragen. So konnte der Soldat / Ritter / Edelmann / Kampfwillige / Drachentöter / Wichtigtuer (diese Reihe kann man wohl noch einiges weiter spinnen ;-)) nur ungehindert aufs Pferd steigen, wenn er von links kam. So hing die Spitze der Waffe nicht im Weg und konnte beim Aufsteigen weder Pferd noch Reiter Schaden zufügen.

Erklärungsversuche, dass mit dem Aufsteigen von Links der natürlichen Schiefe des Pferdes entgegengewirkt werden soll, da die meisten Pferde „Rechtshänder“ sind, sind an den Haaren herbei gezogen.

Eher realistisch ist, dass die meisten Menschen Rechtshänder sind und daher der Dolch links hing. Aber auch heute, wo das Tragen von Stichwaffen auf dem Pferd eher unangebracht ist, ist es für einen Rechtshänder viel angenehmer, mit dem linken Bein aufzusteigen als mit dem Rechten. Das liegt ganz einfach daran, dass beim Menschen (wie eigentlich bei allen vierbeinigen Lebewesen mehr oder weniger) die bevorzugte Hand mit dem gegenüberliegenden Bein korrespondiert.

Das heißt, ein Rechtshänder hat mehr „Gefühl“ und auch mehr Kraft im linken Bein und ein Linkshänder eben im rechten Bein.

Tipp: nicht nur im eigenen Sinne (Koordination, Fitness, Beweglichkeit) sondern auch im Sinne des Pferdes (Gleichgewichtssinn, Schiefe, Forderung neuer Aufgaben) sollte man immer wieder von rechts aufsteigen. Das sorgt dafür, dass das Pferd seine rechte Seite nicht „vergisst“ und man selbst das rechte Bein auch auf Dauer genauso hoch bekommt wie das linke 🙂

Ein Gedanke zu „Warum steigt man von Links aufs Pferd?“

  1. Für mich ist es sinnvoll stets zwischen linker und rechter Seite zu wechseln, egal ob es um das Halftern, das Führen, das Satteln, das Aufsteigen oder was auch immer geht. So „trainieren“ wir linke und rechte Körperseite von Mensch und Pferd gleichermaßen.

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