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Vorsorge statt Gaskolik Teil 1: Ernährungstipps gegen Blähungen beim Pferd

Blähungen beim Pferd sind nicht immer eine harmlose, meist sehr geruchs- und geräuschintensive Angelegenheit (die beim Reiten scheinbar immer dann auftritt, wenn man sich im Viereck befindet oder zumindest mehr als eine Person zuschaut), sondern können zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen, sogar bis einer lebensgefährlichen Darmverschlingung führen. Glücklicherweise lässt sich der gefürchteten Gaskolik, also einer durch zu viel nicht abgegangene Blähungen hervorgerufenen Kolik, leicht vorbeugen:

Wichtig ist vor allem die richtige Ernährung. Viele Pferde reagieren auf zu viel frisches Gras, zu viele Äpfel, Birnen (vorsicht: Birnen blähen stärker als Äpfel!) oder zu eiweißreiche Kost (oft auch durch zu viele, gut gemeinte Leckerchen) mit Darmwinden. Vor allem zu Beginn der Weidesaison sollte man deshalb unbedingt darauf achten, dass der geliebte Vierbeiner sich nicht gleich die Wampe voll schlagen kann, sondern die Weidezeit nach und nach verlängern. Bei besonders gefräßigen Exemplaren der Gattung Equus hat sich auch der Einsatz eines Weide-Maulkorbs bewährt.

Generell, auch bei nicht stark zu Blähungen neigenden Pferden gilt:

  • Obst nur in kleinen Mengen, das heißt ein oder zwei Äpfel, kein ganzer Korb
  • Nur Kernobst, also Äpfel, Birnen – eben alles, was Kerne im Inneren hat, auf gar keinen Fall Steinobst (Pflaumen, Pfirsiche, Kirschen, Aprikosen)
  • Gemüse wie Karotten, Rüben, Zucchini nur in kleinen Mengen (hier gilt das Gleiche wie beim Obst – siehe oben)
  • Vorsicht mit Leckerchen, die enthalten oft sehr viel Eiweiß und in einer Trainingsstunde wie z.B. bei der Bodenarbeit kann ganz schön was zusammen kommen
  • Vorsichtig anweiden, bei zu gefräßigen Pferden Maulkorb anziehen (ein bissel Gras können die Pferde trotzdem fressen, aber das große Gelage wird verhindert)
  • Bei auf der Weide stehenden Obstbäumen am besten sicher stellen, dass die Pferde gar nicht erst an das Obst heran kommen, denn die Mengen, die ein Pferd auf diese Weise konsumiert sind nicht abschätzbar.
  • Besondere Vorsicht ist geboten, wenn auf der Weide Steinobstbäume stehen, da Steinobst im Verdauungstrakt stark gärt und noch viel mehr Gas bildet als Kernobst.
  • Heu und Stroh immer auf Schimmel- oder Pilzbefall untersuchen (Heu duftet immer frisch, niemals muffig und hat eine leicht grüne Farbe. Stroh riecht „trocken“ und ist gelb, niemals grau oder dunkel!)
  • Neigt das Pferd von Haus aus zu Blähungen kann man mit verschiedenen Kräutern die Gasentwicklung vermindern. Fenchel, Anis und Kümmel sind die wohl wichtigsten. Man kann sie entweder einfach übers Futter streuen (für ein Warmblut etwa 1 EL am Tag, einzeln oder als Mischung der drei) oder als fertiges Zusatzfutter im Handel erwerben.

Teil 2 des Artikels „Gaskolik vermeiden – wie man Pferde zum Pupsen bringt ;-)“ findet Ihr hier: *klick*

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