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Reitkleidung Teil 2: Die richtige Unterhose

Kann man sich als Reiter so ausführlich über Unterhosen Gedanken machen? Man kann und man sollte, denn mit der Unterhose beginnt die richtige Kleidung um entspannt und konzentriert auf dem Pferd zu sitzen. Und eben darauf kommt es an, um sich gemeinsam mit dem Pferd harmonisch zu bewegen, nicht nur für den Turnierreiter, sondern auch beim Freizeitreiten, auf Wanderritten, beim täglichen Training genauso wie bei Events und Veranstaltungen.

Über das ideale Material habt Ihr ja schon in Teil 1 des Artikels (Das richtige Material für „Drunter“) gelesen. Hier beschäftigen wir uns nun mit der Frage, worauf man achten sollte, um den richtigen Schnitt für die Unterhose zu finden und damit insgesamt die richtige Unterwäsche zu tragen.

Eines haben Unterhosen für Männer und Frauen gemeinsam: sie haben meist eine Naht genau an der Stelle, an der man sie als Reiter nicht brauchen kann. Im besten Falle ergibt sich daraus ein unperfekter Sitz auf dem Pferd, im schlechtesten eine üble, aufgescheuerte Stelle, die sich durch den Staub, der beim Reiten nunmal in kleinsten Mengen auch bis unter die Kleidung gelangt, auch noch entzündet. Das Ergebnis ist eine langwierige Sache, mit der man an viel denkt aber sicher nicht ans Reiten.

Um das zu vermeiden sollte man vor allem darauf achten, dass die Unterhose im Schritt keine Naht hat. Baumwoll-Unterhosen haben oft recht hohe Nähte – unbedingt beim Kauf auf die Naht achten! Super sind die nahtfreien oder „seamless“ Unterhosen aus Microfasern, denn sie leiten gleichzeitig auch noch Feuchtigkeit vom Körper weg.

Auch an den Beinabschlüssen sollte keine Naht sein oder wenn, dann nur eine extrem flache. Bitte achtet unbedingt darauf (das geht jetzt mehr an die weiblichen Reiter), dass an den Beinabschlüssen keine Börtchen oder sonstige Verzierungen sind. Die reiben nämlich extra fies.

Vom Schnitt her haben sich „normale“ Unterhosen am besten bewährt, also solche mit Beinausschnitt. Die zum Reiten wohl beste Damen-Form nennt sich Jazz-Panz. String-Tangas sind nicht geeignet. Sie haben zwar wenig Stoff, aber dieser liegt oft sehr straff an und reibt dadurch erst recht. Das andere Extrem, also Unterhosen mit Beinchen oder angeschnittenen Beinen sind auch nicht ideal, ganz einfach, weil sich der viele Stoff schnell in der Reithose nach oben rollt und dann auf der Innenseite der Schenkel reibt.

Für Männer gilt das Gleiche: normale Slips sind am besten, weil sie eng anliegen und nicht scheuern. Auch für Männer gibt es inzwischen nahtlose Unterwäsche, meistens als Unterwäsche für Radfahrer gekennzeichnet, aber auch für Reiter gibt’s spezielle Unterhosen und mit etwas Glück findet Ihr auch beim Unterwäsche-Dealer Eures Vertrauens das richtige Stück, dass nichts reibt und drückt.

Boxershorts, Retro-Shorts und änliche können sich auch am Schenkel zusammenrollen und sind deshalb wenig geeignet. Meine männlichen Quellen empfehlen außerdem, Unterhosen ohne Eingriff zu tragen, weil die glatter aufliegen und sich weniger Stoff verschieben kann.

Und ja, das ist ein Thema, das selten angesprochen wird. Umso wichtiger ist es – und jeder, der sich mal ordentlich aufgeritten hat oder eine Reitstunde mit zwackender Unterhose durchstehen musste wird mir zustimmen: lieber einmal über ein „doofes“ Thema nachgedacht als nachher Wochenlang Wundsalbe schmieren und sich gezwungenermaßen mit Bodenarbeit begnügen.

 

2 Gedanken zu „Reitkleidung Teil 2: Die richtige Unterhose“

  1. Endlich mal jemand die offen darüber spricht/schreibt!

    Als Reitanfängerin war ich lange Zeit echt am Verzweifeln und dachte schon, ich sitze einfach falsch am Pferd, denn das kanns doch nicht sein, dass ich mich jedes mal wund reite.
    Da beim Reitlehrer nachzuhaken ist einem natürlich (leider) auch etwas unangenehm.

    Vielen Dank für den informativen Beitrag!

    PS: Ein Beitrag mit Tipps rund ums Reiten während der Periode wäre auch toll!

    1. Liebe Elena,

      vielen Dank für Dein positives Feedback und den Vorschlag mit dem Artikel zum Thema „Reiten und Periode“ – das werde ich demnächst mal aufgreifen 🙂

      Liebe Grüße,
      Korinna

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