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Sommer in der Sattelkammer – Leder richtig aufbewahren

Pferde brauchen im Sommer deutlich mehr frisches Wasser als bei kälteren Temperaturen. Was viele Reiter jedoch nicht wissen ist, dass die Sommerhitze auch dem Zubehör zu schaffen macht. Die staubige Hitze der meisten Sattelkammern und von geschlossenen Sattelschränken kann dem Material ganz schön zusetzen. Bei Kunststoffzubehör wie Nylonhalftern, Sattelzeug aus Kunstleder oder Biothane sowie Putzbürsten aus Kunststoff ist das kein Problem. Diese Materialien sind dafür gemacht, Wind und Wetter ebenso zu trotzen wie extremen Temperaturen und Temperaturschwankungen.

Edles Reitzubehör aus Leder rocknet bei trockenem und heißem Sommerwetter jedoch aus und geht so mit der Zeit kaputt. Gerade bei Ledersätteln, Trensen und Zaumzeug aus Leder oder Lederreitstiefeln sollte man unbedingt auf die richtige Pflege achten. Verliert Leder zu viel seiner natürlichen Feuchtigkeit, so trocknet es aus und wird rissig. Ist das Leder einmal so stark ausgetrocknet und zeigt die ersten Risse, so lässt es sich nicht wieder geschmeidig machen. Auch vermehrtes Einfetten bringt dann nichts mehr. Es gibt zwar ein Verfahren, mit dessen Hilfe die verlorene Feuchtigkeit durch Kollagen ersetzt werden kann, jedoch muss das Leder hier von der Hinterseite aus behandelt werden. Bei fertigen Produkten aus Leder wie Sätteln, Stiefeln oder Zaumzeug ist das praktisch unmöglich.

Ein Blick in die Sattelkammer<br> Foto: © Regina Kaute/pixelio.de
Ein Blick in die Sattelkammer 

Deshalb sollten Sie Leder-Produkte von Anfang an richtig pflegen. Das bedeutet nicht nur, dass Sie Ledernes Sattelzeug regelmäßig mit einer speziellen Lederseife waschen sollten (der Pferdeschweiß greift das Leder zusätzlich an und macht es mürbe), Leder sollte nach Kontakt mit Wasser immer schonend und langsam getrocknet werden (auf keinen Fall auf der Heizung, sondern in einem wohltemperierten Raum, jedoch auch nicht so kalt, dass die Trocknung so lange dauert, dass das Leder schimmelt). Danach fettet man es mit Lederfett ein, wartet bis das Fett eingezogen ist und poliert das überschüssige Fett mit einem fusselfreien Lappen weg. Das so gepflegte Leder erhält einen wunderbaren Glanz und ist für die nächste Zeit vor Schweiß, Schmutz und Sonne geschützt.

Ein weiterer Punkt ist die Lagerung. Gerade in Sattelkammern herrschen im Sommer oft hohe, sehr trockene Temperaturen. Hier macht das Aufstellen von ein oder zwei Wasserschalen Sinn, die dafür sorgen, dass die Luftfeuchte nicht unter ein gewisses Niveau sinkt. So vermeidet man, dass das Leder im Sommer austrocknet.

Was Sattelschränke angeht sollte man Lederzubehör eigentlich generell nicht im geschlossenen Sattelschrank aufbewahren, weil es nach Benutzung zu langsam trocknet und dann schimmeln kann. Besser ist ein offener Schrank oder, wenn es unbedingt ein geschlossener Schrank sein muss, einer aus Holz mit ausreichenden Lüftungsmöglichkeiten. Im Winter hilft oft ein zusätzlicher Luftentfeuchter, Schimmelbildung zu vermeiden.

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