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Herbstgrasmilben beim Pferd – ungefährlich aber lästig

Eine der Schattenseiten des Herbstes ist ganz klar ein winziger Lästling, der unseren vierbeinigen Freunden und auch uns das Leben schwer machen kann. Gemeint ist die sechsbeinige Larve der achtbeinigen Herbstgrasmilbe. Warum ich die Sache mit den Beinen so betone? Nunja, weil es ja schon interessant ist, dass die Milbe mit ihren acht Beinen zu den Spinnentieren gehört, auch wenn ihre Larve nur 6 Beinchen hat.

Wie viel Beine auch immer, noch viel interessanter ist, dass die kleinen, widerlichen Viecher jetzt im Herbst die letzten Grashalme erklimmen und sich von dort aus bevorzugt auf die weiche Haut von Maul und Augen stürzen, sich dort in die Tiefe bohren und einen ekelhaften Juckreiz verursachen. Anders als ihre entfernten Verwandten die Zecken (auch Spinnentiere) überträgt die Herbstgrasmilbe keine Krankheiten, jedenfalls wäre mir darüber bisher nichts bekannt. Was sie jedoch verursacht ist ein schrecklicher Juckreiz und eine häßliche, orangerote bis rostfarbene Kruste. Die befallenen Tiere kratzen sich die befallenen Stellen oft auf, um dem extremen Juckreiz irgendwie entgegen zu wirken. Dass das nichts bringt muss ich wohl nicht noch erwähnen. Doch wie erkennt man, ob sein Pferd von Herbstgrasmilbenlarven befallen wurde?

Erkennen des Befalls mit Herbstgrasmilbenlarven

Der Befall mit Herbstgrasmilben-Larven ist recht einfach zu erkennen, eben an besagten orangenen Krusten, meist um die Augen oder am Maul, häufig auch am Kronrand und in der Fesselbeuge, vor allem bei Pferden mit viel Kötenbehang. Also bitte auch die Beine absuchen, vor allem wenn Euer Pferd plötzlich auffallend oft stampft oder mit den Hufen scharrt, ein Hinweis auf eventuell vorhandenen Juckreiz.

 

Herbstgrasmilbenlarven lauern im hohen Gras
Herbstgrasmilbenlarven lauern im hohen Gras

Vorbeugen

Anders als bei Hunden, die man schlicht von Tierwiesen und hohem Gras fern hält, kann man beim Pferd nur schlecht vorbeugen, denn die Herbstgrasmilbenlarven sitzen auf ihrem Essen. Also einfach hoffen, dass das eigene Pferd verschont bleibt und bei bekannter „Verseuchung“ der Koppel nach Möglichkeit eine andere aussuchen.

 

Therapie

Therapeutisch kann man vor allem die Symptome lindern, indem man antiparasitische Shampoos benutzt (bitte NICHT an Maul und Auge!). Im Gesicht solltet Ihr den Tierarzt fragen, der Euch vielleicht eine Salbe geben kann, die Ihr an Auge und Maul anwenden könnt und die den Juckreiz lindert, bis der Spuk vorbei ist.

Die gute Nachricht ist, dass die Larven recht schnell reifen und den Wirt dann verlassen. Mit dem Auszug der lästigen „Untermieter“ hört binnen kurzer Zeit auch der Juckreiz auf, die Wunden heilen zu und meist auch ohne Narben oder sonstige Probleme ab. Wenn Euer Pferd stark befallen ist oder sehr unter dem Juckreiz leidet solltet Ihr nicht zögern, den Tierarzt hinzu zu ziehe. Gefährlich beim Grasmilbenbefall sind vor allem die Sekundärinfektionen, wenn das Pferd sich aufscheuert oder aufbeisst und sich diese Wunden entzünden oder von Keimen befallen werden. Also besser gleich den Juckreiz lindern als nachher Wunden pflegen.

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