Anzeige
Zum Inhalt springen

Trockene oder spröde Hufe – erkennen und behandeln

Schon unsere Vorfahren wussten: Ohne Huf kein Pferd! Diesen uralten Spruch kennt wohl jeder Reiter, denn er enthält über die offensichtliche Logik hinaus die pure Wahrheit. Nur, was will uns diese Weisheit genau sagen? Richtig: Reiter, achte auf die Hufe, denn ohne gesunde Hufe geht gar nichts. Hufkrankheiten und ihre Folgen reichen von Lahmheit bis zum sogenannten Ausschuhen. Dabei löst sich das Hufhorn vom Hufbein. Hierfür gibt es keine Behandlung und keine Therapie, das Pferd muss sofort euthanasiert werden. Keine Sorge, das ist sehr selten, doch auch vermeindlich weniger schlimme Folgen schlechter Hufpflege wie die normale Lahmheit sind für das Pferd (und für unseren Geldbeutel ;-)) sehr schmerzhaft.

Hufpflege
Wichtig: Hufpflege

Dabei kann man mit wenig Aufwand die Hufe seines Pferdes ganz einfach gesund halten. Zunächst mal sollte man feststellen, wie das Hufhorn des jeweiligen Tieres generell beschaffen ist. Ist das Horn trocken und spröde, neigt es eventuell sogar zu Rissen? Oder ist es eher weich und feucht mit einer Neigung zu Bakterienbefall und Fäulnis?

Generell kann man Hufprobleme, wenn man erst mal erkannt hat, um was für ein Problem es sich handelt, sehr gut mit handelsüblichen Mitteln, sowohl innerlich als auch äußerlich, behandeln. Vorausgesetzt natürlich, das Problem ist noch im Anfangsstadium. Besser ist es natürlich, wie bei allen Sachen, vorzubeugen.

Trockene Hufe erkennen

Trockene Hufe haben oft kleine Risschen am Tragrand. Auch an der Sohle können Risse vorkommen und der Strahl sieht oft aus wie eine Wüste nach monatelanger Trockenheit. Eventuell können sich sogar kleine Teile des Strahls beim Hufe auskratzen ablösen oder abstehen.

Trockene Hufe behandeln

Trockene Hufe brauchen Feuchtigkeit. Was einfach klingt ist gar nicht so leicht, denn wie bekommt man diese in den Huf? Glücklicherweise bietet der Handel eine große Anzahl an passenden Salben, mit denen man die trockenen Hufe pflegen kann. Wichtig ist hierbei, dass man auf gar keinen Fall fettige oder ölhaltige Salben benutzt, denn diese schließen zwar vorhandene Feuchtigkeit in den Huf ein, lassen aber andererseits keine neue Feuchtigkeit durch. Das heißt, der Huf bleibt wie er ist – trocken.

Besser ist es, den Huf 1-2 Mal die Woche zu wässern, das heißt, das Pferd für einige Zeit (Max. 10 Minuten) ins Wasser zu stellen. EIn schöner Ausritt über taufeuchte Wiesen oder durch einen Bach erfüllt den gleichen Zweck. Direkt nach dem Bad werden die Hufe nochmal gereinigt (ohne Seife, die trocknet nur weiter aus) und dann mit einem dickflüssigen Huffett oder mit Huföl eingefettet. Das schließt die neue Feuchtigkeit im Huf ein und macht ihn über längere Zeit gesehen wieder elastischer. Bitte nicht zu lange einweichen und auch nicht übertreiben. Bei Hufproblemen gilt, wie für viele andere Pferde-Themen auch: Gut Ding will Weile haben.

Weiche Hufe erkennen

Ist das Hufhorn zu weich erkennt man das meist an eingedrückten Stellen auf der Sohle. Wenn das Pferd auf Kies gelaufen ist und die Sohle nachher aussieht als hätte sie einer Wurmfamilie als Labyrinth-Spielplatz gedient, dann ist das Hufhorn zu weich. Da weiche Hufe sowohl bei Barhufgängern problematisch sind als auch die Hufeisen nicht richtig halten sollte man die Ursache möglichst schnell finden und ihr entgegenwirken.

Weiche Hufe behandeln

Meist sind zu weiche oder mürbe Hufe das Ergebnis von Mineralstoffmangel und / oder einer zu geringen Versorgung mit den richtigen Vitaminen. Extrem wichtig für gesunde Hufe (und auch für gesundes Fell) sind Bioton (Vitamin H) und Zink.

Gerade im Sommer, wenn Pferde schwitzen und dadurch viele Mineralien verloren gehen, sollte man mit einem guten Mineralfutter zufüttern. Das gilt übrigens für alle Pferde, nicht nur für die mit weichen Hufen.

Biotin und Zink kann man wunderbar zufüttern. Ergänzend werden die Hufe mit einer nahrhaften Hufsalbe eingecremt. Ausgedehnte Waschungen und Ausritte in extremer Feuchtigkeit sollten vermieden werden, denn das zu viel an Feuchtigkeit macht die Hufe weiter mürbe. Um das Eindringen von zu viel Wasser auszuschließen kann man die Hufe auch vor dem Wasser-Vergnügen einfetten, dann bleibt das Wasser draußen und der Huf wird nicht durch zu viel Feuchtigkeit weiter geschädigt. Am spröden Huf können sich nämlich, wenn er zu feucht wird, Bakterien besonders leicht festsetzen und damit sind Hufkrankheiten wie Strahlfäule Tür und Tor geöffnet.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.