Teil 1 dieses Artikels findet Ihr hier:
Unterschiede an der Blattform
Das zweite Unterscheidungsmerkmal ist die Blattform.
Beginnen wir wieder mit dem für uns Reiter und Pferdefreunde „bösen“ Bergahorn:
Der Bergahorn hat, wie alle heimischen Ahorn-Arten, 5 fingrige Blätter. Beim Bergahorn sind die beiden äußeren Finger sehr klein, stehen ungefähr im rechten Winkel zum Blattstiel ab. Der mittlere, größte Finger ist nicht weiter gelappt oder eingeschnitten und hat meist eine leichte Spitze.
Beim Spitzahorn ist das Unterscheiden anhand der Blätter recht einfach, denn die Blätter haben diesem Vertreter des Ahorn seinen Namen geben. Wie man schon ahnen kann, die Blätter haben Spitzen:
Beim Spitzahorn sind außerdem die „Finger“ der Blätter nicht so ausgeprägt wie beim Bergahorn. Er lässt sich daher recht einfach abgrenzen.
Der dritte Vertreter der heimischen Ahorn-Arten, der Feld-Ahorn, hat auch 5 fingrige Blätter, allerdings sind die Blätter eher „unförmig“. Die Blattränder sind wellig und unscharf, abgerundet und irgendwie amorph:
Als Faustregel für den Feldahorn kann man sich merken: Wenn’s eigentlich nach nichts aussieht, dann ist es ein Feldahorn 😉
Leider gibt es inzwischen in Deutschland, Österreich und der Schweiz auch noch weitere Ahorn-Arten, die eigentlich nicht heimisch sind. Auch diese können das gefürchtete Hypoglycin A enthalten. Glücklicherweise kommen diese Bäume oder Sträucher meist nur in Gärten vor, allerdings kann sich sehr wohl auch mal eine Sammlung Samen auf Weiden oder in Stallnähe verirren, insofern wäre mein Rat: Wenn’s auch nur irgendwie nach Ahorn aussieht, weg damit. Lieber einen Keimling zu viel raus gerissen als am Ende ein krankes oder gar totes Pferd.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal für den Bergahorn ist sein Blütenstand. Dies sei hier der Vollständigkeit halber mit erwähnt, denn je eindeutiger die Pflanze identifiziert werden kann, desto weniger Schaden am Pferd.
Die Blütenstände des Bergahorn hängen in Rispen nach unten, die Blütenstände der beiden anderen Ahorn-Arten stehen nach oben.
Wer seine Koppeln und Wiesen also aufmerksam abgeht und das nicht nur sporadisch mal bei Gelegenheit macht, der sollte auch im Sommer schon die Blütenstände entdecken und erkennen. Im Zweifelsfall können die Pferde so schon lange vor der Fruchtbildung bzw. vor dem Keimen der gefährlichen Sprößlinge des Bergahorn, auf eine andere Wiese gestellt werden. Oder man zückt die Kettensäge und macht aus dem Baum nen Schrank 😉
Ein weiterer interessanter Artikel zum Thema:
Mastjahre der Ahorn-Bäume – ein interessanter Fakt zum Thema atypische Weidemyopathie bei Pferden
Teil 1 des oben stehenden Artikels findet Ihr hier:
Bergahorn, Spitzahorn, Feldahorn – Wichtige Unterscheidungsmerkmale zur Vermeidung der atypischen Weidemyopathie Teil 1