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Normalwerte messen: die Atmung

Die Atemfrequenz eines gesunden Pferdes liegt bei 8 – 16 Atemzügen pro Minute. Je kleiner das Pferd, desto schneller die normale Atmung. Ponies können insofern auch bis zu 24 Atemzüge pro Minute haben, ohne dass es pathologisch, also krankhaft ist.

Unter Anstrengung kann die Atemfrequenz schnell bis auf über 100 pro Minute ansteigen, bei schwerer Anstrengung sogar bis auf 150 Atemzüge in der Minute.

Wie bei Puls und Temperatur ist es auch bei der Atmung wichtig, die Werte ab und an dem gesunden Pferd zu nehmen, um sich ein Bild davon zu machen, wie die Atemfrequenz ist, wenn das Pferd gesund ist.

Beim Zählen der Atmung sollte das Pferd mindestens eine halbe Stunde in Ruhe verbracht haben, also gestanden sein, denn die Atmung steigt schon bei kleinen Aktivitäten sofort an.

Die Atemfrequenz gibt insofern Aufschluss über das Befinden des Pferdes, als dass sie bei Schmerzen, Fieber oder Blutverlust ansteigt. Bei sehr starken Schmerzen kann die Atmung aber auch die Frequenz beibehalten, aber die Art der Atmung ändert sich, wird z.B. stoßweise oder gepresst. Oder das Tier atmet sowohl schneller als auch anders. Daher ist es, wie oben bereits erwähnt, besonders wichtig, die normale Atmung seines Pferdes zu kennen. Nur so kann man sofort den Unterschied bemerken, wenn etwas nicht stimmen sollte.

Wie zählt man die Atemzüge des Pferdes?

Zum Zählen der Atmemzüge stellt man sich am besten neben die Flanke des Pferdes und beobachtet diese, wie sie sich hebt und senkt. Man sieht die Bewegung schon bei ruhiger Atmung deutlich. Um das Bild abzurunden (je mehr Informationen man dem Tierarzt schon am Telefon geben kann, umso besser) sollte man auch auf die Qualität der Atemzüge achten (gepresst, stoßartig, langgezogen, seufzend etc.). Eventuell auftretende Atemgeräusche können Aufschluss über mögliche Ursachen der Atemprobleme geben. Legen Sie ruhig das Ohr auf die Seite des Pferdes und lauschen Sie. Hören Sie ein Rascheln, Rauschen, Knistern oder Blubbern?

Beim Zählen der Atemzüge an der Flanke können Sie auch darauf achten, ob beim Ausatmen eine Vertiefung unterhalb des Rippenbogens entsteht. Diese muss nicht unbedingt eine Dämpfigkeit bedeuten, sondern kann auch auf allergische Reaktionen (Asthma) oder auf eine obstruktive Verlegung (etwas steckt in der Luftröhre) hinweisen. In diesem Fall sollten Sie unbedingt schnellstmöglich einen Tierarzt rufen.

Bei Atemproblemen inspizieren Sie auch die Schleimhaut im Maul Ihres Pferdes. Hierzu ziehen Sie am einfachsten die Unterlippe nach unten. Diese Prozedur ist für das Tier nicht schmerzhaft oder unangenehm und Sie können das Zahnfleisch, die Innenseite der Lippen sowie die durch die Laden hervorquellende Zunge gut sehen. Sollte auch nur eine der drei genannten Stellen bläulich oder weißlich verfärbt sein (also alles, was nicht rosa ist wie sonst) rufen Sie unbedingt umgehend einen Tierarzt! Es kann sich um eine lebensbedrohende Situation handeln.

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