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Stroh

Ein wichtiger Bestandteil der Pferdehaltung ist die Auswahl der richtigen Strohsorte. Für allergiegeplagte Pferde ist Stroh aufgrund der höheren Staubentwicklung nicht geeignet, aber auch bei gesunden Pferden sollte sich der Pferdehalter einige Gedanken um das Thema Stroh machen.

Ganz klar hat Stroh als Einstreu den Vorteil, dass es gleichzeitig auch einen Teil des Rauhfutterbedarfs des Pferdes deckt. Wichtig ist, dass die Strohhalme nicht zu kurz sind. Kurze Halme lassen sich zwar einfacher misten, können aber sehr hektisch gefressen werden und es kann zu Schlundverstopfung oder Koliken kommen.

Zu lange Halme dagegen haben nur eine geringe Saugkraft und sind als Eintreu weniger geeignet. Greifen Sie idealerweise auf Stroh mit mittlerer Halmlänge zurück. Achten Sie außerdem darauf, dass Stroh, egal welche Getreidesorte zu Grunde liegt, grundsätzlich goldgelb und niemals grau oder anders verfärbt ist. Eine nicht-goldgelbe Farbe deutet immer auf Pilz- oder Bakterienbefall hin und sollte unter allen Umständen vermieden werden. Solches Stroh eignet sich auch NICHT als pures Einstreu. Selbst wenn die Pferde es nicht fressen, so werden Pilzsporen und Bakterien eingeatmet oder verursachen Hautkrankheiten.

Man unterscheidet folgende Strohsorten:

  1. Weizenstroh
    Wird sehr häufig verwendet und ist meist am günstigsten. Es schmeckt den Pferden aufgrund des geringen Bitterstoff-Anteils sehr gut und wird gerne gefressen. Die Saugkraft von Weizenstroh ist, verglichen mit allen anderen Strohsorten, am besten.
  2. Gerstenstroh
    Die zweithäufigste Strohsorte, wird von Pferden aber nicht so gerne gefressen wie Weizenstroh und hat auch eine geringere Saugkraft. Außerdem muss bei Gerstenstroh auf Verunreinigung mit Windhalm geachtet werden, ein Unkraut, welches oft an oder in Gerstenäckern wächst und bei Pferden zu Darmverschluss führen kann.
  3. Roggenstroh
    Die Saugkraft von Roggenstroh ist fast so gut wie die von Weizenstroh. Roggenstroh wird von Pferden aufgrund des hohen Gehalts an dem Bitterstroff Lignin nicht so gerne gefressen.
  4. Haferstroh
    Haferstroh ist ein Futterstroh und zur Einstreu weniger geeignet. Es verfügt über eine schlechte Saugkraft und schimmelt leicht. Daher sollte beim Einkauf von Haferstroh als Futtermittel unbedingt auf Schimmelbefall geachtet werden. Ist es sauber, trocken und schimmelfrei wird es von Pferden gerne gefressen, da es süßlich schmeckt und ab und an noch Haferkörner entdeckt werden.

Eingestreut wird eine sogenannte Matratze, das heißt eine Grundfüllung der Box, die nicht bei jedem Misten, sondern nur einige Male im Jahr gewechselt wird. Die Strohschicht ist etwa 15-25cm und wird oben ab gemistet, sprich die feuchten Stellen und die Äpfel werden mindestens 1 mal, besser 2 oder 3 mal täglich entfernt. Nachdem die verbrauchten Strohstellen entfernt wurden wird mit frischem Stroh großzügig aufgefüllt. Großzügig deshalb, weil von diesem frischen Stroh einiges weggefressen wird und nicht als Einstreu zurück bleibt. Das gilt es zu berücksichtigen.

Eine wichtige Anmerkung zum Schluss:
Auch zu Zeiten gestiegener Strohpreise sollte am Stroh nicht gespart werden. Immer wieder muss man in Ställen sehen, wie Pferde auf nacktem Betonboden stehen, der nur von ein paar Halmen Stroh bedeckt wird. Das spart vielleicht dem Stallbesitzer Strohkosten, ist aber im Sinne der Pferde auf jeden Fall abzulehnen. Zum Einen, weil so wenig Stroh den abgegebenen Urin nicht aufsaugen kann und dieser langfristig das Hufhorn angreift, zum Anderen weil die Einstreumatratze auch eine federnde Funktion übernimmt. Pferde, die stundenlang auf hartem Boden stehen entwickeln überdurchschnittlich oft Huf- und Gelenkkrankheiten.

Zu guter Letzt sei noch etwas zu erwähnen, was auf den ersten Blick skurril wirkt, aber tatsächlich den Tatsachen entspricht: Manche Pferde möchten nicht auf hartem Untergrund urinieren und halten den Urin absichtlich zurück, weil ihnen das Geräusch und das Spritzen an die Beine so unangenehm ist. So bleibt der Harn aber unnatürlich lang in der Blase stehen, was zu Blasen- und Nierenproblemen, sowohl akut als auch chronisch, führen kann.

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