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Was kostet ein Pferd? Laufende Kosten

Wer ein Pferd kaufen möchte muss sich vor der Anschaffung nicht nur die einmaligen Kosten, sondern auch die laufenden Kosten eines Pferdes bewußt machen. Wer möchte sich schon aus finanziellen Gründen von seinem Liebling wieder trennen müssen? Welche laufenden Kosten, die meisten davon monatlich, kommen also auf den zukünftigen Pferdehalter zu?

Die Unterbringung – was kostet es, ein Pferd als Pensionspferd einzustellen?

Die die Preise für die Unterbringung von Pferden variieren stark, je nach Art der Haltung (Offenstall, Box, Paddockbox, Aktivstall) und nach Region, in der das Pferd gehalten wird. Eine Box in München kostet gerne mal das 2-4 fache von einer irgendwo in der „Pampa“.

Generell ist Offenstallhaltung die günstigste Haltungsweise, vor allem, weil die meisten Offenställe privat betrieben werden und man durch Eigenleistungen den Preis verringern kann. Offenstallhaltung kann man schon ab 50 Euro (plus Eigenleistung) bekommen. Allerdings ist da dann wirklich gar nichts mit dabei und man muss genau rechnen, ob sich das lohnt, denn Stroh und Heu werden immer teurer und beim Kauf von kleinen Mengen sind die Preise höher als wenn ein Stallbesitzer gleich große Mengen abnimmt.

Vollpension, also inklusive Füttern und Misten (Offenstall) bekommt man in günstigen Regionen für etwa 120 Euro (mit Heu, eventuell sogar mit Kraftfutter), in teureren für ca. 200 Euro.

Teurer wird es, wenn man das Pferd in einer Box halten möchte. Hier unterscheiden sich die Preise regional so stark, dass man keine genauen Angaben machen kann. Als Beispiel dienen hier die Preise aus Augsburg und Umgebung (jeweils Vollpension)

  • Innenbox: ca. 200 – 300 Euro
  • Fensterbox: ca. 300 – 350 Euro
  • Box mit Paddock: 330 – 400 Euro

Update 2019: Die Preise sind örtich erheblich gestiegen, da der vergangene Sommer so extrem trocken war. Viele Ställe haben aufgrund erhöhter Heupreise die Stallkosten angehoben. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Preise bei sinkenden Heupreisen wieder fallen, denn die meisten Stallbesitzer nutzen die Tatsache, dass ein Stallwechsel für Pferd und Besitzer immer stressig ist einfach aus. Und die Preise sind ja nun schon so, warum Rabatt geben?

Die großen Spannen dieser Preise kommen vor allen dadurch zu Stande, dass die einzelnen Ställe verschiedene weitere Angebote haben oder auch nicht. Das sollte man bei der Auswahl des Stalles immer mit berücksichtigen. Es erklärt sich von selbst, dass die Box in einem Stall ohne weitere Ausstattung wie Halle, Außenplatz, Waschplatz, Roundpen, Pferdesolarium, Laufband, Matschkoppel, Koppeln sowie weitere Serviceleistungen wie Koppelbringdienst, auf- und zudecken, Medikamentengabe, Wurmkur und so weiter günstiger ist als in einem Stall, der über mehr Ausstattung verfügt.

Da heißt es Angebote einholen, vergleichen und selbst entscheiden, was einem an zusätzlichen Leistungen wichtig ist und was nicht.

Ein Wort an alle die, die durch Eigenleistung sparen möchten: Selbst misten ist eine häufig genutzte Möglichkeit, die Einstellkosten zu drücken. Es sollte aber auch sicher sein, dass wirklich ausreichend gemistet wird, wenn der Pferdebesitzer mal krank wird oder in Urlaub fährt.

Auch der Entsorung des Mists muss man bei Pferdehaltung in Eigenregie seine Aufmerksamkeit widmen. Zu schnell sind alle möglichen Nachbarn mit Dünger versorgt und man bleibt auf dem Haufen sitzen. Also unbedingt vorher klar machen, wie der Pferdemist regelmäßig entsorgt werden kann.

Füttert man selbst, so kommen zu den Pachtkosten für den Stall die Kraftfutter-, Heu- und Strohkosten hinzu. Die Preise sind auch hier sehr unterschiedlich und sollten vorab regional erfragt werden. Vielleicht kann man sich ja bei einem nahegelegenen Bauern günstig eindecken.

Obwohl Pferde 30-60l Wasser am Tag trinken fallen die Wasserkosten gegenüber den anderen kaum ins Gewicht.

Pferde brauchen Hufpflege. Barhufgänger sollten etwa alle 4 Wochen einen Termin beim Hufpfleger oder Schmied haben. Pro Huf kostet das Ausschneiden der Hufe etwa 5-10 Euro. Kommt der Hufpfleger extra, kommt noch eine Anfahrtspauschale dazu. Sind mehrere Einsteller im Stall kann man sich diese ja teilen.

Ist das Pferd beschlagen sollte etwa alle 6-8 Wochen der Hufschmied kommen. Die Eisen werden entfernt, der Huf beschnitten und neue Eisen werden aufgebracht. Die Kosten sind einiges höher als beim Barhufgang und liegen bei etwa 20 Euro je Huf. Für Spezialbeschläge (Fehlstellungen, Hufkrankheiten, Korrekturbeschlag) kann ein Mehrfaches fällig werden.

Alle 6 Monate sollten Pferde gegen die wichtigsten Krankheiten geimpft werden. Die Impfkosten belaufen sich je nach Tierarzt auf etwa 100 Euro. Auch hier kommt die Anfahrt und eventuelle Zuschläge hinzu, falls das Tier beispielsweise nicht einfach zu impfen ist und dadurch der Aufwand für den Tierarzt steigt.

Auch eine Wurmkur sollte regelmäßig auf dem Programm stehen. Je nach Mittel und Gewicht des Pferdes kann man je Portion mit 10-20 Euro rechnen. Im Allgemeinen wird mindestens 2 mal jährlich, in manchen Ställen sogar 4 mal jährlich entwurmt. Es sollten immer alle Pferde gleichzeitig entwurmt werden, dass sie sich nicht gegenseitig anstecken.

Hinzu kommen noch Artikel des täglichen Bedarfs wie Leckerchen, Fliegenspray, Hufpflege, Salben, Shampoos und und und. Nicht alles unbedingt notwendig, sollte aber dennoch mit erwähnt werden.

Außerdem sollte für den Fall, dass das Pferd krank werden sollte oder sich verletzt, ein gewisses Polster für Tierarztkosten vorhanden sein.

Nachtrag:
Vielen Dank für den Hinweis von Arno (siehe in den Kommentaren)! Hatte ich doch bei den laufenden kosten glatt die unbedingt notwendige Haftpflichtversicherung und andere Versicherungen wie z.B. die OP-Versicherung vergessen:

Pferdehalter-Haftpflicht

Pferdehalter-Haftpflicht-Versicherungen gibt es zahlreiche. Beachten sollte man bei diesen vor allem die Deckungssumme (Tipp: so hoch wie möglich – bei Personenschaden kommen schnell wahnwitzige Summen zusammen, vor allem, wenn aus einem Unfall eine Behinderung entsteht) ist einer der wichtigsten Punkte.

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Wichtig: bei den meisten Versicherungen werden Reitbeteiligungen normalerweise wie der Pferdehalter eingestuft, sind also bei durch das Pferd entstandenen Schaden NICHT versichert. Deshalb sollte man vor Abschluss einer Versicherung UNBEDINGT klären, ob Reitbeteiligungen mit versichert sind. Gleiches gilt für sogenannte Fremdreiter, also Leute, die das Pferd nur ausnahmsweise reiten.

Zur OP-Versicherung oder Krankenversicherung ist zu sagen, dass es bei diesen Versicherungen die Entscheidung des Einzelnen ist, ob er sie für nötig hält oder nicht. Ist das Budget im Notfall nur gering ist es vielleicht besser, einige Euro im Monat in eine OP-Versicherung zu investieren, vor allem, wenn das Pferd oft Vielseitigkeit oder Jagden mit läuft oder der Reiter gerne „flott“ im Gelände unterwegs ist. Auch hier sollte man, wie bei allen Versicherungen, das Kleingedruckte genau lesen. Manche Versicherungen schließen beispielsweise den Klinikaufenthalt nach der OP aus, diese kosten muss man dann trotz Versicherung selbst tragen.

4 Gedanken zu „Was kostet ein Pferd? Laufende Kosten“

  1. eine gute Übersicht – danke für Deine Arbeit.
    Als Ergänzung würde ich noch das Thema „Versicherungen“ sehen. Eine Haftpflichtversicherung sollte man eigentlich immer abschließen.
    Auch eine Krankenversicherung ist möglich, aber natürlich recht teuer.
    Je nach dem wie weit man vom Stall entfernt wohnt, können auch noch die monatlich Fahrtkosten ein nettes Sümmchen werden.

    Dank & Gruß
    Arno

    1. Vielen Dank für den Hinweis!

      Ich habe das Thema „Versicherungen“ dem Text hinzugefügt, weil ja nicht jeder in Blogs die Kommentare liest.

      Viele Grüße!

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