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Die Hilfen Teil 2: Einseitige Gewichtshilfen

Der Teil zwei der Miniserie „Hilfen“ befasst sich mit den Gewichtshilfen, genauer gesagt mit den einseitigen Gewichtshilfen, denn sie sind nicht nur sehr wichtig, sondern mit einigen kleinen Tricks auch ganz einfach. Ein guter Reiter lenkt sein Pferd praktisch ausschließlich mit dem Gewicht. Doch wie macht man eine Gewichtshilfe denn nun richtig? Und wie funktioniert es, das geheimnisvolle „Kreuz anspannen“? Die Antworten sind eigentlich ganz einfach:

Beschäftigen wir uns zuerst mit den verschiedenen Ausprägungen der Gewichtshilfe: man kann die Gewichts- oder auch Kreuzhilfe genannte Hilfe auf vier verschiedene Arten einsetzen:

  • rechts belastend
  • links belastend
  • beidseits belastend
  • entlastend

Wie bereits erwähnt beschäftigt sich dieser Artikel mit den seitwärts wirkenden Gewichtshilfen, also mit den ersten Beiden der oben genannten.

Der häufigste Fehler beim einseitigen Belasten ist, in der Hüfte oder auch in der Taille abzuknicken. Dadurch verschiebt sich die Belastung auf die entgegengesetzte Seite und man belastet gerade DIE Seite, die man eigentlich entlasten wollte.

Eine gute Gedankenhilfe ist es, den Steigbügel der Seite, die belastet werden soll, vermehrt zu belasten und sich vorzustellen, es würde schmelzendes Eis aus dem Absatz tropfen (tiefster Punkt). Doch Vorsicht: nicht den Hintern mit dem vermehrten Druck auf den Bügel gleichzeitig aus dem Sattel heben, sondern mehr „von der Hüfte aus in den Stiefel hinein schmelzen“.

Wem das zu abstrakt ist, der kann sich damit helfen, dass er sich vorstellt, er wolle die Kniescheibe des Beines, auf dessen Seite belastet werden soll, in Richtung Boden bringen.

Tipps wie „einseitiges Kreuz anspannen“ und ähnliches sind nur verwirrend und im besten Falle sinnlos. Das „Kreuz“, also der Rücken, wird bei Gewichtshilfen NICHT angespannt, auch wenn sich diese alte Redewendung beharrlich im Reiterjargon hält.

Wie genau die Bewegung aussieht, die man landläufig als „Kreuz anspannen“ bezeichnet wird in einem weiteren Artikel genau erklärt, um den Rahmen hier nicht noch weiter auszudehnen.

Zurück zu unseren einseitigen Gewichtshilfen.

Zur Wirkung sei folgendes erwähnt, da diese Tatsache vor allem Reitanfängern gerne mal schlaflose Nächte bereitet:

Das Pferd wird mit der Gewichtshilfe nicht weg gedrückt, wie man das mit der Schenkelhilfe macht, sondern das Pferd versucht immer, seinen Reiter möglichst bequem oben zu halten. Verrutscht der Schwerpunkt nun, weil der Reiter das Gewicht verlagert, versucht das Pferd, diesen Fehler wieder auszugleichen und bewegt sich wieder UNTER den Reiter.

Man muss sich das vorstellen, als würde man einen Stapel Bücher oder Gläser balancieren: fängt der Stapel an, sich aus dem Gleichgewicht in eine Richtung zu bewegen, so wirkt man dem mit der Hand schnell entgegen, indem man versucht, das Gleichgewicht wieder herzustellen. Die Hand bewegt sich auf den Stapel zu, wirkt also dem Druck entgegen. Genau so machen das unsere vierbeinigen Freunde auch: sie versuche, das Gleichgewicht ihres Stapels, also des Reiters, wieder herzustellen.

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