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Hufschutz: Nagellöcher sichern

Die Löcher des alten Hufbeschlags bilden ein erhebliche Schwachstellen am Huf, die vor allem in der kalten und nassen Jahreszeit problematisch werden können. Vor allem durch das Eindringen von Feuchtigkeit, Bakterien oder Pilzen kann der Huf erheblichen Schaden erleiden und Infektionen bzw. Fäulnis kann sich von den Nagellöchern aus durch den ganzen Huf fressen. Deshalb sollte man die alten Nagellöcher sofort nachdem der neue Beschlag angebracht wurde, ausreichend versorgen. Mit einigen Tricks muss man nicht einmal zu teuren Spezialmitteln greifen, sondern kann Werkstoffe benutzen, die in jedem Haushalt vorrätig sind:

Die alten Nagellöcher sollten sofort wenn der neue Beschlag angebracht wurde versorgt werden, weil dann noch keine Mikroorganismen eindringen konnten. Vor allem das Eindringen von Feuchtigkeit muss verhindert werden.

Das Verschließen der Löcher mit Huffett hält zwar die Feuchtigkeit fern, wirkt aber leider nicht lang und man muss dauernd nachschmieren. Außerdem kann das weiche Fett beim Durchreiten von Matsch und Schlamm aus dem Loch heraus gedrückt werden und verliert so seine schützende Wirkung.

Besser ist es, die Löcher mit einem dauerhafteren Schutz zu verschließen. Das Zustopfen mit Kerzenwachs wird häufig empfohlen, hat aber auch erhebliche Nachteile: das Hantieren mit brennenden Kerzen in einem Pferdestall allein ist schon keine besonders gute Idee. Außerdem muss das Pferd sehr still halten, dass man das Loch mit dem Kerzenwachs auch trifft.

Besser geeignet sind aktuelle Werkstoffe, die einfach gehandhabt werden können, Wasserfest sind und schnell abbinden bzw. trocknen.

Gut geeignet zum Verschließen der Nagellöcher ist beispielsweise Silikon, wie es im Sanitär-Bereich verwendet wird. Man sprizt das Loch einfach mit der Silikonmasse aus und lässt sie aushärten. Silikon härtet flexibel aus und ist wasserabweisend. Der Silikon-Pfropf hat nach 2-20 Minuten eine Haut gebildet, jedoch dauert das komplette Aushärten 24 Stunden. Insofern ist Silikon vor allem für sehr hoch gelegene Nagellöcher geeignet und wenn das Pferd nur wenig Einstreu hat und auch nicht gleich wieder in tiefem Boden unterwegs ist.

Besser, da schneller aushärdend, ist Heißkleber. Er wird mit einer Heißklebepistole erhitzt und dadurch weich, härtet aber schnell aus. Beim Heißkleber handelt es sich nicht um echten Klebstoff, sondern um eine spezielle Kunststoffmasse, die sich beim Einspritzen in das Nagelloch dem Kanal wunderbar anpasst und diesen ausfüllt und verschließt.

Vorsicht beim Hantieren mit der Heißklebepistole: die Spitze wird sehr heiß und darf auf keinen Fall Kontakt mit dem Fell des Pferdes (oder mit der Haut des Besitzers ;-)) haben.

Überstehenden Heißkleb kann man einfach mit einem Messer abschneiden.

Eine weitere sehr saubere, wenn auch im Vergleich zum Heißkleber etwas teurere Methode ist es, Montageknetmasse zu verwenden, zum Beispiel „Pattex Repair Express Power Knete“. Die Knetmasse wird in der Hand zu einer homogenen Masse geknetet und dann in das Loch gestopft. Sie härtet schon nach 5 Minuten aus, ist dehnbar, wasserfest und nach 24h weiter verarbeitbar. Die Masse muss allerdings unbedingt SEHR fest eingepresst werden, um sicher zu sein, dass der Pfropf nicht heraus fällt und verschluckt werden könnte.

Generell sollten alle Nagellöcher regelmäßig kontrolliert werden, ob auch noch alles passt und dicht ist. So können die Schwachstellen am Huf ohne Fäulnis oder Infektionen sauber raus wachsen und der Hufrand wird nicht brüchig oder reißt aus.

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