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Gesundheit: Lahmen ist nicht gleich Lahmen

Wenn ein Pferd lahmt sieht das meist jeder. Wo genau das Problem sitzt und warum das Tier lahmt ist da schon viel schwieriger heraus zu finden. Betrachten wir zunächst die beiden Arten der Lahmheit, nämlich die sogenannte Stützbeinlahmheit und die Hangbeinlahmheit. Beide manifestieren sich bei unterschiedlichen Ursachen der Lähme, so dass schon allein die Art der Lahmheit über die Ursache Aufschluss geben kann.

Wichtig: um Lahmheiten zu diagnostizieren eignet sich der Trab am besten, denn hier werden alle vier Gliedmaßen gleicher Art belastet. Weigert sich das Pferd zu traben kann man auch der Lahmheit auch im Schritt auf den Grund gehen.

Stützbeinlahmheit
Ist das Pferdebein belastet, also wenn der Huf auf dem Boden steht oder in dem Moment, in dem er bei der Schrittfolge der jeweiligen Gangart auf dem Boden „steht“ und Gewicht aufnimmt, nennt man das betreffende Bein „Stützbein“. Einfach, weil es in diesem Moment das Pferd stützt. Bereitet das Belasten des Beines dem Pferd Schmerzen, so bezeichnet man die daraus entstehende Lahmheit als Stützbeinlahmheit. Gekennzeichnet ist diese dadurch, dass das Pferd versucht, das kranke Bein so schnell wie möglich wieder zu entlasten. Das Pferd lässt sich also schnell wieder auf das gesunde Bein fallen. Diese Form der Lahmheit ist deutlich häufiger als die Hangbeinlahmheit und lässt sich auf hartem Boden in Schritt oder Trab sehr gut feststellen, weil bei sehr festem Untergrund der Schmerz beim Belasten des erkrankten Beines besonders heftig ist und damit das betroffene Stützbein auch noch schneller entlastet wird. Das Lahmen tritt deutlicher hervor.

Hangbeinlahmheit oder auch Spielbeinlahmheit
Von Hangbeinlahmheit spricht man, wenn die Lahmheit sich vor allem dann zeigt, wenn das Bein nicht belastet wird, sondern gerade nach vorne schwingt. Das Bein, welches sich in Bewegung befindet, bezeichnet man auch als Hang- oder Spielbein. Bei der Hangbeinlahmheit sind meist die bewegenden Muskeln betroffen und das Bein wird nicht so hoch gehoben wie das gesunde. Auf weichem Untergrund ist die Lahmheit in diesem Fall besonders gut zu sehen.

So kann man auch beide Lahmheiten voneinander unterscheiden. Lahmt das Pferd auf festem Untergrund schlimmer bzw. deutlicher, so handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Stützbeinlahmheit. Geht es dagegen auf weichem Untergrund, beispielsweise auf dem Sandplatz oder im Dressurviereck, vermehrt lahm, so ist eine Hangbeinlahmheit wahrscheinlicher.

Faustregel:
Ist die Lahmheit auf weichem Boden schlimmer, so handelt es sich um eine Hangbeinlahmheit. Verschlimmert harter Boden die Symptome, so liegt eine Stützbeinlahmheit vor.

Einen wichtigen Hinweis gibt außerdem das Führen des Pferdes im Trab auf dem Zirkel:
Verschlimmert sich die Lahmheit beim Vorführen auf dem Zirkel, wenn das erkrankte Bein innen liegt, so handelt es sich um eine Stützbeinlahmheit. Verschlimmert sich das Lahmen wenn das erkrankte Bein aussen liegt, ist eine Hangbeinlahmheit wahrscheinlicher.

Mit dem Feststellen der Art der Lahmheit ist schon ein großer Schritt zur Diagnose getan. Der nächste Schritt ist es, festzustellen, auf welchem Bein genau das Pferd lahmt. Artikel „Wie stelle ich fest, auf welchem Bein mein Pferd lahmt?

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