Die Tage werden wieder kürzer und der Sommer trägt seine ersten Früchte. Pflaumen und Mirabellen sind reif und fallen vom Baum, die ersten Äpfel und Birnen werden bald folgen. Die Bäume, die auf vielen Pferde-Koppeln willkommenen Schatten spenden werden so zu einer oft unterschätzten Gefahr. Gerade sogenanntes Steinobst, also alle Obstsorten, die im Inneren keine Kerne haben, wie z.B. Äpfel, sondern einen festen Stein wie beispielsweise Pflaumen, Zwetschgen, Mirabellen oder Pfirsiche, können lebensbedrohende Koliken auslösen.
Steinobst gährt nämlich im Magen viel stärker nach als Kernobst, vor allem, wenn das Pferd auch noch Wasser zu sich nimmt. Das liegt an den Hefepilzen, die auf der Außenhaut von Steinobst vermehrt vorkommen. Vermengt sich nun das zuckerhaltige Fruchtfleisch der Früchte mit dem aufgenommenen Wasser und den Hefepilzen, geht die Masse auf wie der sprichwörtliche Hefeteig. Das Ergebnis ist ein erheblicher Volumenzuwachs, der Koliken, Magen- oder Darmdrehungen, ja sogar Magen- oder Darmrisse verursachen kann.
Auch wenn Pferde echte Schleckermäulchen sind und gerne süßes Obst naschen, so ist ein sinnvollesLeckerchen aus dem Fachhandel doch die bessere und gesündere Wahl.
Sie sollten deshalb unbedingt darauf achten, die herunterfallenden Früchte aufzusammeln und die Bäume so zu beschneiden, dass die Pferde nicht an herabhängende Zweige und deren Früchte heranreichen können. Wenn dies nicht möglich ist, so bleibt nur, den Baum mit ausreichend Abstand einzuzäunen.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, das Obst vor der endgültigen Reife zu entfernen, so ist das auch eine sehr gute Möglichkeit. Legen Sie die Fläche unter dem Baum weitläufig mit stabiler Folie oder großen Tüchern (nichts, was Sie nachher noch verwenden möchten, denn Obstflecken, vor allem von Steinobst, gehen praktisch nicht wieder raus) aus und schütteln Sie die Früchte vom Baum. Dann können Sie das heruntergefallene Obst einfach mit dem Tuch zusammenraffen und von der Koppel entfernen.
Gut zu wissen, dass war selbst mit fremd!
Gott seid Dank haben wir auf unserer Weide keine Obstbäume!
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