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Heilpflanzen selbst sammeln: die Brennessel

Seit alters her wird die Brennessel als Heilpflanze von Mensch und Tier geschätzt. Vor allem ihre positive Wirkung auf die ableitenden Harnwege ist bekannt. Sie wirkt harntreibend, entwässernd und antibakteriell. Aber die Brennessel kann noch viel mehr, enthält sie doch hohe Mengen an Vitamin C, Vitamin E, Eisen, Enzymen und Mineralstoffen.

Brennessel - Heilpflanze für Mensch und Tier
Die Brennessel

Ihre Früchte, die in kleinen, unscheinbaren Rispen ab Mitte des Sommers erscheinen, enthalten sehr viel hochwertiges Eiweiß. Der Eiweißgehalt der Brennesselsamen ist dabei sogar höher als der von Sojabohnen.

In der Natur wird die Brennessel von Pferden meist gemieden, da sie aufgrund ihrer empfindlichen Nasen den Kontakt mit den Brennhärchen selbstverständlich instinktiv meiden. Das heißt aber nicht, dass Brennesseln für Pferde schädlich wären, eher das Gegenteil ist der Fall. Die Brennessel schützt sich mit Hilfe der Brennhärchen vor Fressfeinden aller Art, ganz einfach, weil sie so begehrt ist.

Wie bekommt man die Brennessel ins Pferd?

Wollen wir unseren Pferden nun etwas gutes tun, so verabreichen wir Brennesseln getrocknet. Dazu erntet man die Brennessel (natürlich mit armhohen Handschuhen), streicht sie mit den behandschuhten Händen von unten nach oben ab (dabei gehen die meisten Brennhärchen kaputt und der Wirkstoff wird der Luft ausgesetzt, wodurch er seine Wirkung verliert) und hängen die Brennessel-Bünde kopfüber an einem luftigen, schattigen Plätzchen zum Trocknen auf.

Tipp:
je reifer und älter die Brennesseln, desto mehr Eiweiß ist enthalten, jedoch sinkt mit der Reife der Vitamingehalt. Ideal zum Sammeln sind deshalb Brennesseln, deren Blätter noch saftig grün sind, die aber schon Früchte tragen. Die Früchte kann man von den ebenfalls rispigen Blüten einfach unterscheiden: die Blüten sind gelblich, die Früchte grün und kernig.

Sind die Brennesseln getrocknet kann man sie wunderbar in einem Baumwollsäckchen zerkleinern, indem man sie hinein stopft und dann von außen durchknetet. Die groben Stängel sammelt man am besten raus, die werden meist eh nicht gefressen. (Ihr könnt sie Eurem Pferd auch einfach hin halten, wenn es die Stängel mag, es spricht nichts dagegen.)

Dosierung

Das getrocknete Brennessel-Kraut gibt man am besten übers Kraftfutter, je Pferd etwa 30-50 Gramm.

Wirkung

Durch den hohen Gehalt an Vitaminen, Enzymen und Eisen wirken Brennesseln postiv auf den Verdauungstrakt, Galle und Leber. Die Ausscheidung von Harn wird angeregt, leichte Ödeme, wie sie vor allem bei langen Stehtagen, Wetterschwankungen oder sehr heißen Sommertagen vorkommen können, werden abtransportiert.

Erwähnenswert sei außerdem die positive Wirkung auf Haut und Fell. Sowohl innerlich, als Futterbeigabe, als auch äußerlich als Tinktur kann man das Fell des Pferdes mit Brennesseln zum Strahlen bringen.

 Brennessel-Tinktur zur Äußeren Anwendung

Zur Herstellung einer Tinktur kocht man ca. 250g getrocknete Brennesseln in 1l Wasser zu einem Sud und gießt das Ganze durch ein Sieb. Die Flüssigkeit kalt werden lassen und dann mit einem Schwamm ins Fell reiben oder den Schweif in einem Eimer mit Brennessel-Wasser tauchen.

Wichtig: nicht für Schimmel geeignet, da weißes Fell sich grünlich oder gelblich verfärben kann. Bei allen anderen erhält man einen wunderbaren Glanz.

Übrigens: wer keine Lust hat, Brennesseln zu sammeln: man kann getrocknete Brennesseln auch kaufen 😉

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