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Gras am Wegesrand – fragwürdiger Snack zwischendurch Teil 2

Wie schon in Teil 1 des Artikels „Gras am Wegesrand – fragwürdiger Snack zwischendurch Teil 1“ erwähnt ist es eine schlechte Idee, sein Pferd außerhalb des Stalls irgendwelche „Leckereien“ fressen zu lassen. Hier noch mehr Infos und Denkanstöße zum Thema:

Streusalz, Gummiabrieb, Benzin und Öl

Am Straßenrand lauern noch ganz andere Gefahren, die man sich erst bewusst machen muss, um sie zu erkennen. Im Winter ist das Gras auf dem Grünstreifen mit Streusalz verunreinigt. Hierbei handelt es sich nicht um normales Salz wie im Salzleckstein vorhanden, sondern um Kaliumchlorid. Die vermehrte Aufnahme von Kaliumchlorid kann zu Muskelkrämpfen, Herzrythmusstörungen, Durchfällen und sogar zum spontanen Herztod führen. Eine weitere Gefahrenquelle des „leckeren“ Grünstreifen-Grases sind Rückstände, die unsere Autos so am Straßenrand hinterlassen wie Gummiabrieb der Reifen, Feinstaub aus dem Dieselmotor, Öl- und Benzinrückstände durch Undichtigkeiten oder schlicht durch Verbrauch. Alle diese Stoffe haben nichts, aber auch gar nichts im Pferd zu tun und machen nur eines: krank!

Deshalb der Appell: bitte niemals, unter keinen Umständen das Fressen am Grünstreifen erlauben.

 

Gefährdung von Pferd und Reiter

Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass sich das Pferd mit gesenktem Kopf eindeutig der Kontrolle des Reiters entzieht. Da wir uns beim Ausritt naturgemäß im Gelände befinden ist schon allein der kurzzeitige Verlust der Möglichkeit, reiterlich auf das Pferd einzuwirken, eine ernste Gesundheitsgefahr sowohl für Pferd als auch für den Reiter.

Kontrollverlust des Reiters beim Grasen am Wegesrand
Spaßig, aber vorsicht: Kontrolle durch den Reiter: keine!

Nicht zu vergessen, dass aufgrund des Pferde-Naturells auch eventuelle Mitreiter, deren Pferde gar nicht grasen, in Gefahr geraten. Warum? Ganz einfach: Pferde, die mit dem Kopf am Boden Gras naschen sind besonders aufmerksam, denn ein Pferd, dessen Kopf sich in Bodennähe befindet, ist potenziellen Gegnern und Angreifern nahezu schutzlos ausgeliefert. Das schaltet also die Alarmglocken auf Bereitschaft und das Pferd erschrickt unter Umständen schon bei kleinen Geschehnissen, die ihm in normaler Haltung nicht mal ein Zuckendes Ohr entlockt hätten. Alle anderen Pferde orientieren sich aber an den anderen Herdenmitgliedern und wenn einer Hals über Kopf die Flucht ergreift, weil Karlheinz der Killer-Zweig sich im Augenwinkel bewegt hat während das Pferd am Wegesrand grasen wollte, rennen alle hinterher. Das Ergebnis: eine durchgegangene Pferde-Gruppe mit Reitern, die im besten Fall einiges zu tun haben, im schlechtesten Fall kommt es zu Stürzen oder Unfällen. Keine schöne Aussicht.

Deshalb sollte für alle gelten: gefressen wird auf der Koppel und im Stall, niemals bei der „Arbeit“, also auf dem Ausritt. Hindern Sie also Ihr Pferd von Anfang an daran, am Wegesrand zu naschen, indem Sie es fleißig vorwärts treiben, Laufende Pferde können nämlich nicht fressen 😉

Im Maul Zerren hingegen hat wenig Aussicht auf Erfolg, denn so ein Pferdehals ist eine kräftige Angelegenheit und man glaubt gar nicht, was Pferde alles anstellen, wenn sie das leckerste der leckeren Gräser, das Verbotene, mal gekostet haben.

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