Anzeige
Zum Inhalt springen

Vorsicht, fliegende Gefahr!

Der goldene Herbst ist für uns Reiter und Pferdefreunde eine ganz besondere Zeit, denn wir können bei perfektem Altweibersommer-Wetter wunderbar ausreiten, die Sonne brennt nicht zu heiß, der Wind ist nicht zu kalt, der Himmel blau, die Temperatur genau richtig. Die Landschaft in bunten Herbstfarben, alle paar Meter ein leckerer Apfel am Wegesrand, die Lichtstimmung egal ob in den frühen Morgenstunden mit langsam schwindendem Nebel, nachmittags in gleißendem Gold oder abends in schwummrigem Blau ist perfekt für wunderschöne Fotos unserer vierbeinigen Freunde.

Leider ist diese wunderbare Jahreszeit nicht für alle Tiere so wunderbar, denn für die Wespen beginnt jetzt das große Sterben. Das Nest ist aufgelöst, die Wespen fliegen „heimatlos“ umher und versüßen sich selbst ihre letzten Lebenstage mit Süßigkeiten wie Kuchen auf Mutters Kaffeetisch oder eben Fallobst. Auf ersteres haben Pferde nur wenig Zugriff, auf letzteres umso häufiger, denn die meisten Koppeln und Weiden haben einige Bäume, die den Tieren im Sommer herrlichen Schatten spenden und im Herbst saftige Früchte tragen.

Gefahr für Pferde: Wespen im Fallobst
Können gefährlich für Pferde werden:
Wespen auf Fallobst

Genau in diesem Fallobst sind sie nun zu finden, die Wespen, und das oft in wahren Heerscharen. Außerdem sind Wespen naturgegeben im Herbst instinktiv aggressiver und aufdringlicher als noch im Sommer. Sie lassen sich meist nicht von ihrem leckeren Fallobst verjagen, nur weil jemand den Apfel, auf dem sie gerade sitzen, anstößt. Noch bevor Wespe oder Pferd gemerkt haben, was geschieht sind sie im Pferdemaul verschwunden und tun dort instinktiv das, was ihnen das Leben retten soll: sie stechen.

Im Gegensatz zu Bienen verlieren Wespen ihren Stachel nicht und können mehrmals zustechen. Das Gift verteilt sich auf mehrere Stiche. Klingt nach einem Vorteil, ist aber leider keiner, denn so kommt es zu großflächigeren Schwellungen im Zungen- und Halsbereich, die dem Pferd ernsthafte Probleme bereiten können. Pferde ersticken übrigens an einem Stich im Maul nicht, denn sie können aufgrund ihres extrem langen Gaumensegels nicht durch das Maul atmen.

Hier ein schönes animiertes Video, das den Vorgang des Atmens und Schluckens beim Pferd zeigt:

 

Sitzt der Stich jedoch weiter hinten, weil das Pferd den Apfel samt Wespe bereits verschluckt hat, kann bei einem Stich in eben dieses Gaumensegel und eine damit verbundene Schwellung sehr wohl Atemnot entstehen. Und selbst wenn das recht unwahrscheinlich ist, ein Wespenstich ist nicht nur schmerzhaft sondern kann, bei einer vorliegenden Allergie gegen Insektenstiche, zum anaphylaktischen Schock führen.

Und auch wenn die Wespe gar nicht mit dem Apfel gefressen wird, sondern das Pferd beim Grasen den Apfel beschnuppert und die Wespe durch Schnauben stört kann ein Stich im Nasen- und Maulbereich gefährlich werden. Von einer in die Nüstern eingesogenen Wespe, die in die Atemwege sticht und damit für eine Schwellung mit Ersticken führt phantasiere ich hier nicht. Aber wer schon mal von einer Wespe gestochen wurde weiß: das tut so richtig weh und das nicht nur kurz.

Deshalb solltet Ihr Eure Koppeln und Weiden vorsorglich von Fallobst befreien. Und das ist nur ein Grund der dafür spricht, Pferde erst auf eine von Fallobst befreite Koppel zu lassen. Schimmel, Koliken und Durchfall sind weitere Argumente (Siehe hierzu auch den Artikel „Steinobst auf der Koppel – Gefahr fürs Pferd“)

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.