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Jakobskreuzkraut – das gelbe Gift auf der Weide und im Heu

Auf die Gefahren des Jakobskreuzkrautes, auch Jakobs-Greiskraut genannt, kann man gar nicht oft genug hinweisen. Vor allem die optische Ähnlichkeit zum gemeinen Huflattich und sogar zum Löwenzahn (zumindest wenn man nicht genau hinschaut) lässt trotz der Bekanntheit des Namens immer wieder Pferde an den schweren Vergiftungen, die das Jakobskreuzkraut auslöst, sterben. Schon relativ geringe Mengen können schwere Vergiftungserscheinungen nach sich ziehen. Außerdem verliert das Jakobskreuzkraut seine Giftigkeit auch nicht, wenn es trocknet. Oft lauert die Gefahr also nicht auf der frischen Wiese, sondern ist im Heu versteckt.

Jakobskreuzkraut - Giftig für Pferde und Ponys
Jakobskreuzkraut – alle Pflanzenteile sind giftig

Seinen Namen hat das Jakobskreuzkraut von seiner Hauptblütezeit, die um den 25ten Juli (der kirchliche „Jacobi“-Tag) liegt. Diese Zeit ist jedoch nur eine Näherung, denn das Jakobskreuzkraut beginnt mit seiner Blüte schon im Juni und kann bis weit in den September hinen Blütenstände ausbilden. Außerdem ist die gesamte Pflanze hochgiftig, nicht nur die Blüten. Pflanzenkennzeichen  Die Pflanze besteht aus kleinen, gezackten Bodenblättern, die kreisförmig in einer Rosette von ca. 20 cm Durchmesser angeordnet sind. Daraus entspringt ein recht langer Blütenstengel, der auf der gesamten Länge immer wieder kleine Blättchen trägt. Jeder Stengel teilt sich in mehrere Äste auf, die sodann die typischen gelben Blüten tragen. Als Korbblüher (wie auch beispielsweise die Sonnenblume oder das Gänseblümchen) hat das Jakobskreuzkraut kleine, um den Blütenkelch angehordnete, schmale Blütenblättchen. Die Blüten sind komplett gelb und riechen nicht besonders.

Wichtig: Das Jakobskreuzkraut ist auch für Menschen giftig. Die Ähnlichkeit der Blätter zum Ruccola-Salat sorgt jedes Jahr für Vergiftungen beim Menschen. Sammeln Sie deshalb niemals Ruccola-Salat im Freien und kaufen Sie diese Salatart auch nur bei vertrauenswürdigen Gärtnern. Hochgiftig in allen Pflanzenteilen Die hohe Giftigkeit des Jakobskreuzkrauts ist durch das in der gesamten Pflanze enthaltenen leberschädigenden Pyrrolizidinalkaloide bedingt. Diese bleiben giftig, auch wenn die Pflanze getrocknet oder gekocht wurde. Der Gehalt an Gift ist in der Blüte etwa doppelt so hoch wie im Rest der Pflanze, jedoch ist auch die verringerte Giftmenge in den Blättern und Stengeln immer noch ausreichend, um schon bei geringem Konsum tödlich zu wirken. Die tödliche Dosis für Pferde wird von offiziellen Quellen zwischen 40 und 80g je Kilogramm Körpergewicht angegeben. Das klingt zuerst nach recht viel, jedoch nimmt ein Pferd beim Fressen unheimliche Mengen an Pflanzen binnen kurzer Zeit auf und so relativiert sich die Menge. Lassen Sie Ihr Pferd auf keinen Fall mit Jakobskreuzkraut verunreinigtes Futter fressen, egal ob frisch oder getrocknet.

Kurios: nicht für alle ist es giftig Interessanterweise scheinen verschiedene Nager wie Kaninchen, Meerschweinchen und Wüstenrennmäuse immun gegen die enthaltenen Giftstoffe zu sein, denn oral aufgenommenes Jakobskreuzkraut macht diesen Tieren nichts aus. Das bedeutet allerdings nicht, dass man sie damit füttern sollte.

2 Gedanken zu „Jakobskreuzkraut – das gelbe Gift auf der Weide und im Heu“

  1. Hallo,
    es ist ja schön, dass immer wieder Berichte über JKK usw. veröffentlicht werden. Nur, zu dem Thema, Bekämpfung oder womöglich auch giftfreie Bekämpfung werden keinerlei Angaben gemacht.
    Wie kann ich Efeu, JKK, Hahnenfuß ohne Gift bekämpfen?
    Wir haben auf der Weide Hahnenfuß. Ich habe es mit ausstechen versucht, das hält das ganze nur auf den aktuellen Stand. Mit Gift, dabei hab ich festgestellt, dass die Knolle das eine Jahr zwar verdörrt ist, aber im nächsten Jahr um so größer und gefühlt stärker nachgeschoben hat. Außerdem lehne ich Gift ab und ausstechen erfordert nun mal imens Zeit. Es muss doch Mittel und Wege auf natürlicher Basis geben. Vielen Dank für Ihre Rückmeldung

    1. Hallo 🙂

      Das stimmt natürlich: Gäbe es eine Methode, Unkraut aller Art ohne Gift zu bekämpfen, ohne gleichzeitig mehr Zeit und Arbeit zu investieren… die Landwirtschaft wäre vermutlich inzwischen rein ökologisch…

      Neben der mechanischen Beseitigung (Rupfen und Jäten), bleibt einem alternativ nur noch, Unkraut mit heiß gesättigter Salzlösung oder mit Essigessenz zu bekämpfen. Beides ist aber auf der Pferdeweide ein echtes Problem, nicht zuletzt weil man ja mitten im „Salat“ unserer Lieblinge steht…

      Tut mir leid, dass ich da auch keine Patentlösung anbieten kann 🙁

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