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Queerfeldein reiten oder: ein Königreich für einen Reitweg

Ein wilder Jagdgalopp durch ein leuchtend gelb blühendes Rappsfeld, wogende Ähren oder auch saftiges, hohes Gras. Die Mähne flattert einem ins Gesicht, man spürt die pure Kraft der Pferdemuskeln unter sich arbeiten, die Welt rast vorbei und alles was man noch hören kann ist das rhythmische Schnauben des Pferdes, während donnernde Hufe die Erde unter sich zum beben bringen. Ein Gefühl wie vor hunderten Jahren, als Mensch und Pferd noch eine Einheit waren.

Ausritt queerfeldein: lieber nicht
Abseits der Wege: lieber nicht

Nur Dein Pferd, die Natur und Du – ein Traum.

… der schnell ausgeträumt ist, wenn man entweder erwischt wird oder aber, ganz ohne die externe Korrektur eines wütenden Bauern, über ein eigenes Gewissen verfügt.

 

Klar, ein einziges Pferd das quer durch die Rabatte pflügt richtet keinen wirklich erheblichen Schaden an – nur was, wenn es nicht bei dem einen bleibt? Außerdem – seien wir mal ehrlich – der durchschnittliche Landwirt ist (leider meist zu Recht) nicht besonders gut auf uns Reiter zu sprechen. Viel zu viele Reiterkollegen sitzen nicht nur tatsächlich sondern auch sprichwörtlich auf hohem Ross. Da werden vom Pferd aus fröhlich erntereife Früchte gegessen ohne auch nur einen Gedanken daran zu vergeuden, dass die Hufe den weichen Boden unter Bäumen erheblich malträtieren und der Bauer genau dort später seine Leiter aufstellen will. Noch dazu, dass viele beim illegalen Ausritt-Snack auch noch Zweige verletzen. Klingt kleinlich? Mag sein. Aber wie gesagt, die Menge machts. Ein Reiter – kein Thema. Täglich 10? Schon eher.

 

Egal ob Felder bewirtschaftet werden (Raps, Korn, Mais oder was sonst noch so auf Feldern wächst), Gras gemäht wird (hier wächst auch Euer Heu!) oder Obst und Beeren geerntet werden, die Landwirte leben von dem, was sie anbauen. Also bitte nehmt Rücksicht, bleibt auf den Reitwegen und lasst die Finger von den leckeren Kirschen in Nachbars Garten.

Und falls das Argument, dass Ihr mit diesen Kleinigkeiten unter Umständen der Existenz eines Mitmenschen schadet nicht wirkt (ich hoffe inständig, die wenigsten Leser sind so selbstsüchtig, aber man weiß ja nie): Bei der nächsten Gemeinderats-Abstimmung zur Frage, ob die Freiheit der Reiter weiter beschnitten werden soll oder nicht (Stichwort: Reitwege sperren zum Beispiel) sitzen genau die Bauern und Landwirte, die Ihr im Jahr davor verärgert habt.

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