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OP-Versicherung – sinnvoll oder unnötig?

Der Umgang mit Pferden, sei es beim Reiten, Fahren oder Voltigieren, ist ein wunderbares Hobby. Pferde sind groß, stark, erdverbunden und vermitteln uns Menschen ein Gefühl von Geborgenheit und Freiheit zugleich. Jeder Horseman (und natürlich auch jedes Horsegirl ;-)) weiß genau, was ich meine, sammeln wir doch alle unsere unvergesslichen Pferde-Momente wie ganz besondere Schätze.

Leider muss man trotz, oder vielleicht auch gerade wegen der emotionalen Bindung an unsere Sport- und Freizeitkameraden ein etwas nüchternes Thema unbedingt mit beachten: Was, wenn das geliebte Pferd einen Unfall hat oder krank wird? Vor allem unvorhergesehene Operationen mit dem sprichwörtlichen Rattenschwanz an Folgekosten gehen da schnell so richtig ins Geld. Und wir reden hier sehr wohl von vierstelligen Beträgen.

Pferde vertrauen uns - im Gegenzug sollten wir bestmöglich für sie sorgen. Foto: Lupo / pixelio.de
Pferde vertrauen uns – im Gegenzug sollten wir bestmöglich für sie sorgen.
Foto: Lupo / pixelio.de

Jeder Pferdehalter sollte sich also den Moment Zeit nehmen, über eine OP-Versicherung nachzudenken, denn nichts ist im Falle eines Falles so unangenehm wie eine Versicherung, die man nicht hat.

Diese Art wirtschaftlicher Überlegung ist bei einem emotionalen Thema wie der Pferdehaltung (die wenigsten Reiter halten ihr Pferd aus Prestige oder als reines Sportgerät, nein, wir lieben unsere Langnasen nunmal) eine schwierige Angelegenheit. Trotzdem sollen hier einige Punkte aufgezählt werden, die man für sich klären muss.

Nüchterne Überlegungen zum „Brauche ich eine OP-Versicherung für mein Pferd?“

  1. Wie viel bedeutet mir mein Pferd wirklich? Das heißt, mal ganz offen ausgedrückt: wenn eine Operation nötig wird, die den Anschaffungspreis eines neuen, gleichwertigen Pferdes übersteigt, will ich mein Pferd dann trotzdem operieren lassen?
  2. Habe ich die Möglichkeit, für eventuell auftretende Operations- und Folgekosten ein entsprechendes Sümmchen bei Seite zu legen (empfehlenswert hier für das Freizeitpferd ab 3000 Euro, denn schon eine Standard-Kolik-Operation kann diesen Betrag erreichen oder sogar überschreiten. Die Angaben, die ich für Euch finden konnte liegen zwischen 1200 und 4500 Euro für eine normale Kolik-OP inkl. Nachversorgung aber ohne Komplikationen)
  3. Lohnt sich eventuell eine OP-Versicherung, bei der monatlich ein fester Betrag bezahlt wird und die eine gewisse Sicherheit bietet?

Bei OP-Versicherungen lohnen sich Vergleich und genaues Hinsehen

  • Welche kosten werden übernommen?
  • Bis zu welchem Satz werden die Kosten übernommen? (Tierärzte rechnen nach dem sogenannten GOT ab, das sozusagen eine Tabelle der Grundpreise. Von dieser dürfen sie abweichen, mindestens jedoch muss der Faktor 1 (also das, was in der GOT-Tabelle steht) verlangt werden. Der häufig zitierte „Zweifache Satz“ heißt also, dass der Tierarzt die Richtpreise der Tabelle verdoppelt hat, also mal zwei genommen. Die Gründe hierfür sind unterschiedlich, z.B. wenn die Behandlung gefährlich oder besonders schwierig war, oder an Sonn- und Feiertagen.)
  • Trägt die Versicherung auch die Nachbehandlung?
  • Gibt es einen Selbstbehalt? Selbstbehalt heißt, die Versicherung bezahlt OP-Kosten erst ab einem gewissen Betrag.
  • Wenn ein Selbstbehalt vereinbart wurde, ist dieser gleichzeitig an einen Zeitraum geknüpft? Hier muss man wirklich aufpassen, denn es ist ein großer Unterschied, ob Ihr von jeder OP die ersten 500 Euro selber tragen müsst oder ob z.B. OP-Kosten von 500 Euro im Jahr als Selbstbehalt fällig werden und die Versicherung innerhalb eines Jahres (auch hier Vorsicht: Versicherungsjahr oder Kalenderjahr?) den Rest trägt.

Ob man letztendlich eine OP-Versicherung für sein Pferd abschließt muss jeder selber wissen. Ich persönlich finde es eine gute Idee, zumindest die ganz hässlichen Kosten in vertretbarem Rahmen abgesichert zu wissen. Im Falle eines Unfalls oder einer Krankheit, die eine Operation und in diesem Zuge auch eine schnelle Entscheidung des Besitzers nötig machen hat man so wenigstens einen Gedanken weniger, um den man sich kümmern muss. Denn wer will schon das Leben seines Sport- und Freizeitkameraden in kalte Euro umrechnen müssen?

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