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Mineralfutter – notwendig oder Geldverschwendung?

Mineralfutter-Mischungen gibt es fast so viele – oder vielleicht sogar mehr – als Pferderassen. Auch preislich ist für jeden was dabei, vom bodenständigen Billig-Mineralfutter bis zu hippen, meist recht auffallend verpackten Versionen die, naja, sagen wir mal nicht ganz so billig sind.

 

Der Sinn oder Unsinn von Mineralfuttern ist schnell ermittelt: Da Pferde, anders als beispielsweise Hunde oder Katzen, bei Betätigung und Hitze schwitzen, brauchen sie tatsächlich in den meisten Fällen ergänzende Mineralstoffe. Der Grund hierfür ist jedem klar, der mal ein Pferd gesehen hat, das vorher verschwitzt war und dann abgetrocknet ist, ohne geputzt oder gewaschen zu werden. Es hat, zumindest bei dunklem Fell, deutliche helle Ränder auf dem Körper. Dabei handelt es sich um Salze, also Mineralien, die mit dem Schweiß nach außen gelangt sind. Der Körper hat wichtige Stoffe mit dem Schweiß verloren, denn selbiger besteht nicht nur aus purem Wasser. Diese Stoffe müssen selbstverständlich aufgefüllt werden. Kennt Ihr von Euch selbst, wenn Ihr so richtig geschwitzt habt steht Euch die Lust eher nach Apfelsaft oder Isotonischem Getränk als nach purem Wasser. Der Grund ist auch bei Euch der Verlust an Salzen und Mineralstoffen beim Schwitzen.

 

Gesund und wichtig, aber meist ergänzungspflichtig: frisches Gras. Foto: © Rita Köhler / pixelio.de
Gesund und wichtig, aber meist ergänzungspflichtig: frisches Gras.
Foto: © Rita Köhler / pixelio.de

Sportpferd oder Freizeitpony

Bevor jetzt jemand denkt „oh, mein Pferd schwitzt ja kaum, dann braucht es auch kein Mineralfutter“: Falsch gedacht. Zum Einen schwitzen Pferde nicht nur, wenn sie klatschnass sind, sondern regulieren ihre Körperwärme auch durch kleine, wohldosierte Feuchtigkeitsmengen, die im Fell gar nicht auffallen, weil sie sofort verdunsten, zum Anderen gehen Mineralstoffe auch über andere Körperflüssigkeiten wie Speichel oder mit der Atemluft verloren oder sie werden schlicht im Stoffwechsel verbraucht, beispielsweise für die Gesunderhaltung von Zähnen, Hufen, Fell und Knochen.

 

Mineralfutter macht also sehr wohl Sinn. Das übrigens nicht nur bei hart arbeitenden Pferden, sondern auch beim „normalen“ Freizeitpferd, denn die Belastung, sowohl körperlich als auch psychisch, dieser Alltagspferde ist viel höher als man denkt. Ihr seht also, Mineralstoffe sind für Pferde jeder Haltungsform und jeder Betätigungsart wichtig.

 

Besonderer Augenmerk sollte hierbei auf eine ausreichende Kalzium- und Phosphor-Zufuhr gelegt werden. Diese sind für gesunde Knochen lebenswichtig. Für schwer arbeitende Pferde spielt außerdem das Magnesium eine große Rolle, denn dieses Mineral ist für die Kontraktion, also das Zusammenziehen, der Muskeln von entscheidender Bedeutung.

 

Aber keine Angst: Ihr braucht kein Universitätsstudium, um Euer Pferd perfekt mit den richtigen Mineralstoffen versorgen zu können. Im Handel gibt es, wie bereits oben erwähnt, für jeden Bedarf und für jeden Geldbeutel Mineralfutter-Mischungen. Diese sind bereits im perfekten Verhältnis gemischt und Ihr könnt eigentlich nicht viel falsch machen. Worauf Ihr beim Wechsel auf ein neues Mineralfutter achten solltet ist, ob sich Kot oder Urin irgendwie verändern, die Farbe oder, beim Kot, die Konsistenz wechseln. Außerdem natürlich, ob das Pferd sich im Verhalten irgendwie ändert. Ist es aktiver, aufmerksamer oder eher schlapp?

 

Tipp: Das Gesundheits- und Verhaltenstagebuch

Die Merkmale sind beim Futter meist nur fein und schwer zu erkennen, aber Ihr kennt Euer Pferd am besten und merkt sicher, wenn sich was verändert. Wenn Ihr Euch unsicher seid, dann führt ein kleines Beobachtungstagebuch. Einfach ein kleines Heftchen, in dem Ihr mit Datum jeden Tag kurz rein schreibt, was Ihr beobachtet.

 

Hier ein Beispiel:

14.September

Koppelgang: Obere Koppel, 6 Stunden, nicht eingedeckt
Urin: nicht beobachtet (ja, das gibt’s auch, denn der „richtige Moment“ ist ja nicht immer, wenn man dabei steht ;-))
Kot: normale Äpfel, grünlich
Fell: normal
Verhalten: heute etwas unwillig, ansonsten normal
Sonstiges: —

 

16.September

Koppelgang: Obere Koppel, 6 Stunden, nicht eingedeckt
Urin: nicht beobachtet
Kot: normale Äpfel, grünlich
Fell: normal
Verhalten: sehr fleissig heute
Sonstiges: Beginn der Rosse

…und so weiter. Das war’s schon. Diese kleinen Notizen machen nicht nur im Zeitrahmen von Futterwechseln Sinn, sondern generell immer, denn man merkt so viel früher und viel genauer, ob irgendwas nicht stimm. Außerdem kann man dem Tierarzt wichtige Hinweise geben, falls das Pferd ernsthaft erkranken sollte.

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