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Giftpflanzen für Pferde – die Thuja oder Lebensbaum

Schön anzusehen, immergrün und wohlriechend, so oder so ähnlich beschreiben wir Menschen Pflanzen der Familie der Cupressaceae (Zypressengewächse) bekannt als Thuja oder eingedeutscht Lebensbaum. Die dichten, fein geästelten Zweige sind gänzlich mit schuppenartig angeordneten Blättern bedeckt, verantwortlich für die besonders blickdichten und geräuschdämmenden Eigenschaften der beliebten Hecken- und Zierpflanze. Auch auf Turnieren werden gerne Kübel mit Thujen als Abgrenzung oder Einfassung aufgestellt. Leider. Denn Thujen sind für Pferde extrem giftig.

Thuja - Zweige
Thuja – Zweige

Bedauerlicherweise fressen viele Pferde gerne die Spitzen der Triebe, wahrscheinlich aufgrund des starken Geruchs nach aetherischen Ölen.

Doch genau in den Spitzen der Triebe und in den kleinen, kugeligen Zäpfchen ist besonders viel des für Pferde (und viele andere Lebewesen auch) giftigen Thujon enthalten.

Thuja Früchte bzw. Zapfen des Riesen-Lebensbaums
Thuja Früchte bzw. Zapfen des Riesen-Lebensbaums

Bei der Thuja ist sowohl jede Art als auch jeder Pflanzenteil giftig und zwar für so gut wie alle Tiere. Sowohl die kleinen, unscheinbaren Blüten, die auf den Laien eher wie kleine Blatt-Triebe wirken als auch die niedlichen Zapfen sind absolut zu meiden.

Thuja-Zapfen haben je nach Art unterschiedliche Formen
Thuja-Zapfen haben je nach Art unterschiedliche Formen – giftig sind sie aber alle!

 

Schafe, Ringer, Hasen, Kaninchen, Hunde, Katzen, sogar Vögel können schon bei Hautkontakt mit angebrochenen Blättchen schwere allergische Reaktionen erfahren. Pferde sind dabei besonders empfindlich, sowohl für Allergien als auch für Vergiftungen nach Fressen von Pflanzenteilen.

Vergiftungserscheinungen beim Pferd durch Genuss von Thuja sind:

  • Magen- und Darmbeschwerden
  • Krämpfe
  • Veränderungen der Nierenwerte
  • Veränderungen der Leberwerte (reichert sich außerdem in der Leber an)
  • Epilepsie
  • erhöhte Harnausscheidung und dadurch Verlust von Wasser und Elektrolyten (Achtung: Kreislaufschock!)

Was die tödlichen Mengen angeht so kommt es hierbei natürlich auf das Gewicht, das Alter und den allgemeinen Zustand des Pferdes an. Außerdem gehen die Angaben in verschiedenen Quellen, die ich finden konnte, recht weit auseinander. Eine Quelle spricht von einer letalen Dosis von 500 Gramm Thuja. Wer sein Pferd mal beim Fressen beobachtet hat weiß, dass das so viel nicht ist und auch schnell verschlungen.

Wer sich eingehender mit dem Thema „Giftpflanzen für Pferde“ befassen will, dem sein das Buch Giftpflanzen für Pferde – Was Pferde nicht fressen dürfen“ von Uwe Lochstampfer ans Herz gelegt. Gibt es sowohl für Kindle als auch als Taschenbuch und ist echt eine Anschaffung wert!

Daher mein Rat: haltet die Augen offen und Eure Pferde von Thuja fern. Auch nicht mal kurz knabbern lassen! Vor allem bei Ausritten mit kleinen Pausen solltet Ihr beim Anbinden unbedingt darauf achten, dass sich keine Thuja (oder sonstige Giftpflanzen) in Maul-Reichweite befinden. Euch und Eurem Pferd zu Liebe!

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