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Reiter im Straßenverkehr – ein Abenteuer der besonderen Art

Meine Freundin hatte heute bei einem Ausritt ein Erlebnis, das ich Euch nicht vorenthalten will:

Lieber „Mitmensch“, der mein Pferd und mich heute bedroht hat….

ich hatte heute beim Ausreiten eine recht unerfreuliche Begegnung, von der ich Euch gerne berichten will. Gleichzeitig richte ich diesen Text an den „Menschen“, der es für nötig gehalten hat, gleich mehrere Straftaten zu begehen. Und das wegen ein paar Pferdeäpfeln.

Aber der Reihe nach.

Zum Lachen oder auch nicht - pöbelnde Passanten auf der Suche nach Streit mit Reitern
Zum Lachen oder auch nicht – pöbelnde Passanten auf der Suche nach Streit mit Reitern

 

Heute am späten Nachmittag bin ich mit meinem Pferd und einer befreundeten Reiterin durch unsere kleine Stadt geritten. Nicht mitten über den Marktplatz, nein, auf einer ganz normalen Straße. Es kam, wie es kommen muss und der Wallach meiner Freundin hat seinen Dung fröhlich auf dem Weg abgesetzt. Da wir unsere Hinterlassenschaften immer einsammeln ist meine Freundin abgestiegen und hat die Äppel in eine mitgebrachte Tüte gefüllt.

Spannend war, dass zu diesem Zeitpunkt schon ein Auto angehalten hat. Neben uns. Mitten auf der Straße. Verkehr blockiert? Egal, Hauptsache gucken, was genau die Reiter da so treiben…

Da man ja mit einem schweren Sack Pferdeäpfel schlecht reiten kann und direkt daneben ein großer Laubhaufen war, haben wir die Äppel dort deponiert. So tritt keiner rein und wir können die Düngung nachher mit dem Auto abholen. Machen wir eigentlich immer so.

Der Autofahrer brüllte ein paar Beleidigungen aus dem Fenster und fuhr weiter. So weit, so gut. Klar, man regt sich auf, was wirft einem denn der Kerl da so einen Schmutz an den Kopf, aber was soll’s, sowas gibt’s halt. Lachen und weiter reiten…

Weniger witzig war allerdings, dass besagter Herr uns einige Straßen weiter aufgelauert hat. Er stieg aus, packte mein Pferd am Zügel und fing an rum zu toben, hat am Pferd rum gerissen und uns Reiterinnen aufs übelste beleidigt und bedroht.

Ich hatte noch versucht, mit ihm zu argumentieren, dass wir unsere Äppel doch immer einsammeln und auch nachher mit dem Auto kommen, um das wie gewohnt zu machen. Aber Argumente stießen auf taube Ohren, er wurde nur noch wütender.

Glücklicherweise ließ er irgendwann dann doch von uns ab und fuhr davon. Zurück blieben zwei völlig verstörte Pferde und ebensolche Reiterinnen.

Lieber „Mitmensch“!

Das, was Sie da gemacht haben ist Nötigung, Beleidigung und ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr!

Was, wenn bei all der Reißerei mein Pferd auch noch verletzt worden wäre? Sowas geht schnell. Dann käme auch noch Sachbeschädigung und ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetzt dazu!

Reiter sind kein Freiwild! Reiter sind Teilnehmer am Straßenverkehr. Und als solche hat man sie mit Respekt und Vorsicht zu behandeln, eben weil Pferde als Tier nicht 100%ig berechenbar sind.

Ob wir oder ob wir nicht unsere Äpfel einsammeln ist Sache der Stadt, die das Nicht-Einsammeln im Falle des Falles mit Ordnungsgeldern ahndet. Es ist nicht Sache eines selbst ernannten, wütenden Stadt-Sheriffs, der selbst Straftaten begeht und dann auch noch denkt, er wäre im Recht!

Ich kann nur für mich und meine Reiter-Kollegen von unserem Stall sprechen, wenn ich sage, wir sammeln unsere Hinterlassenschaften immer ein. Vielleicht nicht direkt während des Rittes, sehr wohl aber „zeitnah“, wie es die Stadtverordnung verlangt, indem wir nach dem Ausritt die Strecke mit dem Auto abfahren und die Äpfel einsammeln.

Uns zu gefährden, zu bedrohen und zu beleidigen ist weder ein Kavalierstdelikt noch eine Lösung. Beim nächsten Mal werde ich nicht argumentieren sondern mich und mein Pferd schützen, indem ich sofort die Polizei anrufe.

Im Sinne eines freundlichen und harmonischen Miteinanders rufe ich daher alle Passanten auf: urteilt nicht vorschnell, nur weil der Reiter die Äpfel erst mal liegen lässt. Wir holen die später ab. Und vor allem verhaltet Euch fair und anständig, wir tun das Gleiche!

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