Anzeige
Zum Inhalt springen

Kolik – wälzen kann sogar helfen

Früher galt als eiserne Regel: ein Pferd mit Kolik darf sich unter keinen Umständen wälzen. Deshalb drehten verzweifelte Pferdebesitzer mit ihren schmerzgeplagten Pferden oft nächtelang endlose Runden in der Reithalle, um das kranke Pferd durch Herumführen am Hinliegen zu hindern.

Die Ansicht, dass sich Pferde mit einer Kolik nicht wälzen dürfen ist inzwischen überholt. Im Gegenteil: neuere Studien gehen davon aus, dass es sogar hilfreich sein kann, wenn das Pferd sich wälzen darf. Dabei sollen sich „verklemmte“ Darmgase und sogar leichte Darmverschlingungen lösen können, so die einhellige Meinung der Tierärzte.

Was also tun, wenn das Pferd eine Kolik hat?

Wenn möglich sollte man das Pferd aus der Box holen, denn dort ist aufgrund der beengten Platzverhältnisse die Gefahr, dass es sich fest legt (das heißt, es legt sich so nah an die Boxenwand, dass es sich mit den Beinen einkeilt und nicht mehr alleine aufstehen kann) sehr groß. Idealerweise kann man sich mit dem Tier in einer Reithalle alleine bewegen. Dort ist es ruhig, man hat genug Platz und das Pferd kann sich wälzen und auch langsam laufen. Pferde mit Kolik sollten ganz langsam geführt werden und sich hinlegen oder wälzen dürfen, wenn sie das wollen. Sie einfach frei laufen zu lassen ist eher nicht ratsam, weil man dabei nicht kontrollieren kann, dass sich das Pferd nicht in einer Ecke oder zu nahe an der Bande hinlegt. Dabei besteht, genau wie in der Box, die Gefahr, dass sich das Tier festlegt. Dabei könnte es in Panik geraten und sich sowohl verletzen als auch (durch die Panikreaktion) die Kolik verschlimmern. Beim Hinlegen und Wälzen also unbedingt auf genug Platz ums Pferd achten.

Außerdem sollte das Pferd möglichst viel Ruhe haben. Gerade in größeren Ställen wollen doch viele wohlmeinende Kollegen nach dem Patienten schauen, was aber für Unruhe sorgen kann, die es zu vermeiden gilt.

Wichtig: eine Kolik ist immer ein Notfall! Insofern muss auch bei dem bloßen Verdacht auf eine Kolik auf jeden Fall der Tierarzt gerufen werden. Nur er kann feststellen, ob das Tier weitergehend behandelt werden muss.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.